Reaktionen

Der W140 sorgte schon vor seiner Markteinführung für Gesprächsstoff. Als 1987 erste Erlkönigfotos auftauchten, wurde klar, dass die neue S-Klasse ein ganz "großes Ding" wird.

Durch die erstarkte Konkurrenz (BMW, Audi, Lexus) in den 80er Jahren wurde es noch spannender, was Mercedes nach 12 Jahren für ein Auto auf die Räder stellen würde, welches wieder deutlich demonstriert, dass die Marke weiterhin an der Spitze des Automobilbaus stehen wird.

Zuletzt kündigte eine, in Anbetracht der relativ kleinen Zielgruppe, große Werbekampagne an, das "S" bald fertig sein wird.

Was dann 1991 auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert wurde, spaltete vor allem in Deutschland die Gemüter. Zu groß, zu schwer, zu hoher Verbrauch waren fortan drei Schlagworte, mit denen man die neue S-Klasse umschrieb.

Zwar waren die Qualitäten und der technologische Fortschritt unbestritten, der Fahrkomfort und die Sicherheitsausstattung überragten alles bisher da gewesene, doch der Zeitpunkt für diesen Wagen schien nicht der richtige gewesen zu sein. Umweltdiskussionen, die Weltwirtschaftslage, der Golfkrieg und die hohen Kosten der Wiedervereinigung beeinflussten die Stimmung. Vernunft und Bescheidenheit waren in, Protz hingegen out. Neid spielte in gewisser Weise natürlich auch eine Rolle.

Die S-Klasse, von vielen "Backstein", "Schuhkarton", "fahrender Tresor" oder auch "Panzer" genannt, kam nicht aus der Kritik. Man würde mit diesem Auto nicht nach Sylt fahren können, weil es zu breit für die Wagons der Bahn sei, auf Zwei-Meter-Spuren in Baustellenbereichen könne es wegen der Breite zu Problemen kommen. Anklappbare Außenspiegel für schmale Garagen sowie Waschanlagen und die automatisch ausfahrenden Peilstäbe am Heck sorgten für zusätzlichen Tumult. Witze, wie z.B. "Warum darf man mit der S-Klasse nicht am Sonntag fahren? - Wegen des Sonntagsfahrverbots für Lkw." machten die Runde. Die Modellbezeichnung S-Klasse stehe für superschwer, superdurstig und superteuer.

Die Zuladung war anfangs zu gering, es wurde gewitzelt, man könne mit diesem großen Wagen nur zu zweit in den Urlaub fahren, oder zu viert, dann jedoch ohne Gepäck. Dieses erkannte auch Mercedes schnell und erhöhte das zulässige Gesamtgewicht, indem man den Luftdruck in den Reifen etwas erhöhte. Beim 500 SEL z.B. vorn um 0,2, hinten um 0,3 bar. Dies minderte zwar den Abrollkomfort etwas, angesichts der Tatsache, dass gut ausgestattete Exemplare teilweise nur 260 kg Zuladung ermöglichten, machten diese Maßnahme unabdingbar.

Sogar für das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' entwickelte sich der W140 regelrecht zum Hassobjekt, als sei dieses Auto ein Politikum. Immer wieder erschienen hämische Artikel über die angeblich unzeitgemäße, zu schwere, zu durstige und zu klobige S-Klasse. Eine Auswahl findet sich in der Rubrik 'Externe Links'.
Am 21. September 1993 widmete sogar die 'Spiegel TV Reportage' dem gescholtenen Wagen 30 Minuten Sendezeit. Ästhetikprofessor Bazon Brock befand darin: "Die Mercedes S-Klasse sieht aus wie der Bundeskanzler."

Geradezu lächerlich erscheint die ganze Diskussion, wenn man sich einmal die Fakten vergegenwärtigt: Der W140 ist gegenüber seinem Vorgängermodell W126 5,3 cm (SEL) bzw. 9,3 cm (SE) länger, 6,6 cm breiter und 6,2 cm höher - man führte also Diskussionen um die Größe einer Zigarettenschachtel!

Zur Einführung des Nachfolgers W220 hieß es im Spiegel unter der Überschrift "Ende einer Irrfahrt" u.a.: "Als großer Erneuerer brach er [Jürgen Hubbert] 1992 mit der Tradition des schwäbischen Schwerwagen-Stalinismus. Sein Vorgänger Werner Niefer und dessen Chefkonstrukteur Wolfgang Peter hatten sich ein Jahr zuvor mit der klotzigsten S-Klasse aller Zeiten ein abschreckendes Denkmal gesetzt und das Kainsmal des Umweltfeinds tief ins Markenimage von Daimler-Benz eingebrannt."

Natürlich war auch Greenpeace von der neuen S-Klasse wenig begeistert. 1992 brachte die Umweltorganisation eine Broschüre im Stil eines Mercedes Prospekts heraus, deren Titel lautete: 'Unser Stern: viel zu kostbar für die neue S-Klasse'. Zwei Jahre später starteten die Umweltschützer eine Postkartenaktion - 'Überlassen Sie die Saurier den Museen'. Ende 1996 schafften es sechs Aktivisten sogar auf das Dach der Untertürkheimer Zentrale und forderten u.a. die Abschaffung der S-Klasse.

Auch eine Leserumfrage der Auto Motor und Sport Mitte 1992 unter 405 S-Klasse Fahrern lieferte ein eher durchwachsenes Bild. Sie ergab vor allem, dass der W140 offenbar mit Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte. (Details in der Rubrik "Kinderkrankheiten")

Laut BMW gab es seit Einführung des W140 20 % mehr S-Klasse Umsteiger als zuvor. In der Stuttgarter BMW Niederlassung kamen im Sommer '92 pro Woche teilweise drei bis sieben S-Klasse Fahrer, um ihren Wagen - mit außerordentlich hohen Wertverlusten - in Zahlung zu geben. Teilweise wurden diese Fahrzeuge von Mercedes Händlern zurückgekauft, damit sie nicht auf den Höfen des bayrischen Konkurrenten standen.
Mercedes musste mit hohen Rabatten bis zu 15 % in Form von kostenlosen Sonderausstattungen oder mit Zulassung als Vorführwagen den Verkauf pushen.

Dass es jemals wieder ein Auto geben wird, das derartige Reaktionen bei Teilen der Bevölkerung hervorruft, ist wohl zu bezweifeln:


 


Zitate
 

"So manche Reaktionen auf Preis oder Höchstgeschwindigkeit eines Porsche, auf Größe oder Gewicht eines S-Klasse Mercedes lassen befürchten, dass wir hierzulande von fehlgeleitetem Sozialneid nicht mehr weit entfernt sind. Die ihn in die Welt setzten, übergehen geflissentlich den technischen Fortschritt und den sozialen Nutzen, der Automobilen der Sport- und der Komfortklasse zu verdanken ist. Die Millionen von Fahrern von Kleinwagen und Mittelklasseautos verdanken den Herstellern und Käufern von Automobilen der Spitzenklasse darüber hinaus aber den sicherheitstechnischen und ökologischen Fortschritt ihrer eigenen Gefährte. Es gibt kaum eine Innovation auf diesen Gebieten, die nicht von hochleistungsfähigen oder Komfortautomobilen ausgegangen ist, weil in diesen Kategorien der Nutzen mehr zählt als des Buchhalters spitzer Bleistift. Die Beweiskette dafür reicht von Scheibenbremsen bis ABS, vom Katalysator bis zum Airbag, und sie weist in die Zukunft. Einen Luxuswagen zu fahren ist somit wohl die sozialste Art individueller Fortbewegung."
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.09.1992)
 


"Man muss es den Verantwortlichen schon glauben, dass die Entwicklungen für die großen Serien immer erst in den relativ kleinen, aber teuren Stückzahlen der Oberklasse eingeführt und erprobt werden, weil sie sich am Anfang nur da rechnen. Und natürlich kann die älteste Autofirma der Welt das für das Image wichtigste Marktsegment nicht anderen überlassen.
(..)
Man macht ja seine Erfahrungen: Der 500er ist ein wundervolles Auto; sein Motor, der auch im 500 E und im 500 SEL Dienst tut, ist ein unbestreitbar gutes Triebwerk. Wer, aus welchen Gründen auch immer, den kleineren Achtzylinder des 400er bevorzugt, ist sicher nicht schlecht beraten. Und wer einen 300er hat, ist wahrscheinlich immer wieder vom Temperament dieses Sechszylinders, der auch im SL und im Geländewagen eingesetzt wird, begeistert. Aber der Zwölfzylinder im 600er, das ist das zur Zeit schönste und beste Stück deutschen Maschinenbaus. Hinter diesen Daten steckt ausgeklügelte Technik: Einzelsteuerung des Zündzeitpunkts jedes Zylinders, Gaswechsel über vier Ventile pro Zylinder, hydraulisch verstellbare Einlass-Nockenwellen, elektronische Einspritzung, die alle miteinander für eine saubere Verbrennung sorgen, die im sieben Liter Volumen größten Pkw-Katalysator das Abgas reinigt."
(Welt am Sonntag, 27.10.1992)
 


"Die jüngste Generation der Spitzenmodelle aus Untertürkheim weist wie ihre Vorgänger den Weg für die Zukunft der Automobiltechnik. Er fährt bei den großen Reiselimousinen zum Einsatz modernster Hochtechnologie für mehr Umweltverträglichkeit, Fahrsicherheit- und Komfort, Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit."
(Arzt+Auto, Mai/Juni 1991)
 


Mercedes-Benz 400 SEL im Test:
"Mit der neuen S-Klasse demonstriert Mercedes erneut den Anspruch, das Auto erfunden zu haben und das beste Auto der Welt zu bauen. Angesichts eines 400 SEL kommt man nicht umhin zu sagen: Der Anspruch ist wohl berechtigt."
(mot, Deutschland, Heft 13/1991
)
 


Paris, 07.10.1992
Die S-Klasse von Mercedes-Benz erhielt von einer internationalen Jury, besetzt mit Fachjournalisten aus Westeuropa, Japan und den USA, die Auszeichnung "The world car 1992". In der Begründung heißt es:
"Wir halten die S-Klasse von Mercedes-Benz aufgrund ihrer absoluten technischen Perfektion für den weltweit besten Personenwagen. Die neue S-Klasse weist Innovationen auf, die für den gesamten Automobilmarkt zukunftsprägende Bedeutung haben werden, beispielsweise im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit, Sicherheit und Komfort" - Sergio Favia del Core, Fachmagazin "Motor" und Sprecher der internationalen Jury.
 


"Über das Platzangebot im Innenraum braucht man bei den gegebenen Dimensionen nicht viele Worte zu verlieren: Es ist schlicht verschwenderisch, im Fond noch mehr als vorn, weil hinten die üppige Höhe besonders geeignet ist, das Gefühl vom fahrenden Wohnzimmer hervorzurufen. … Es ist nicht falsch, vom besten Auto der Welt zu sprechen – weniger wäre gerade im Falle Mercedes auch zu wenig gewesen."
(Auto, Motor und Sport, Heft 7/1991, über den Mercedes-Benz 600 SEL)


"Doch gerade jene Menschen, die mit spitzer Stimme gerne danach fragen, ob dieses Auto noch zeitgemäß sei, setzen sich ohne Zögern in ihren Flieger nach Kenia, um dort zwei Wochen in der Sonne zu rösten. Die größten Stärken dieses großen Autos beginnen dort, wo die Möglichkeiten der meisten anderen Vehikel enden, nun ist Zeit für lobende Superlative: Trotz denkbar bester Fahrsicherheit wird ein derart hohes Maß an Komfort geboten, dass wir dies einer Stahlfederung niemals zugetraut hätten. Einfliegender Teppich kann kaum erschütterungsfreier dahingleiten. Dabei ist der 500 SEL keine wiegende Sänfte. Radaufhängung und Gelenke kommunizieren jederzeit noch mit dem Fahrer, aber sie sprechen höflich mit ihm. In keinem anderen Auto werden Fahrgeräusche wirksamer ferngehalten oder unterdrückt, der Mercedes scheint auf Kreppsohlen einherzuschreiten. Nirgendwo sonst geht es in der schönen Welt der Spitzenmodelle leider zu.
(..)
Die Menge der gehorsam gelieferten Fahrsicherheit ist kaum noch zu übertreffen, selbst bei hartem Bremsen in Kurven verliert der 500 SEL nichts von seiner beruhigenden Gemütlichkeit."
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.06.1992)
 


"Eine Himmelsschaukel.
(...)
Überwältigend ist der Innenraum. Neben dem großzügigen Raumgefühl fasziniert die Abgeschirmtheit. Weder Motor- noch Fahrgeräusche stören. Das ist nicht zuletzt der 9,5 Millimeter dicken Doppelscheiben-Isolierverglasung der Seitenfenster zu verdanken, die außerdem noch für ausgezeichnete Wärmeisolierung sorgt und das Beschlagen der Scheiben verhindert.
Komfort vom Feinsten bieten die Sitze. In Verbindung mit dem serienmäßigen längs - auf Wunsch auch in der Höhe - verstellbaren Lenkrad findet jeder Mensch - ob Riese oder Zwerg - eine optimale Sitzposition. Dazu kommt, dass sich die Vordersitze nicht nur in Höhe und Neigung, sondern auch in der Sitzkissentiefe verstellen lassen, so dass bei Bedarf auch die Auflagefläche der Oberschenkel um rund 50 Millimeter länger wird.
(...)
"Die technischen Details des Weltranglistenersten, die es besonders hervorzuheben gilt, füllen Bände: Von der hydropneumatischen Federung der Hinterachse mit dem aktiven Dämpfersystem (ADS) bis zum neuen Doppel-ABS gibt es für die S-Klasse fast nichts, was es noch gibt. Eine besondere Erwähnung verdienen jedoch die Umweltschutzmaßnahmen. So läutet der neue Mercedes das Zeitalter der FCKW-freien Automobile ein und verwendet erstmals eine neue Katalysatortechnik zur schnelleren und umfangreicheren Wirkung. Außerdem setzt er Meilensteine in puncto Recycling: Wiederverwertbare und eindeutig gekennzeichnete Kunststoffbauteile werden nur dort eingesetzt, wo sie wirklich Sinn machen. Die neue S-Klasse ist ein überzeugender Beweis dafür, was automobiltechnisch alles möglich ist."
(Auto und Verkehr, 02/91)
 


"Was hier an sanftem Abrollen, souveränem Schluckvermögen der Federung auf Unebenheiten aller Art und weitgehender Eliminierung von Fahrwerks- und Windgeräuschen geboten wird, setzt zweifellos ganz neue Maßstäbe in der Luxusklasse.
Es überrascht vielmehr, wie leicht und mühelos sich dieses mächtige Automobil selbst auf engen und kurvenreichen Landstraßen bewegen lässt. Die Mercedes Lenkung funktioniert präzise und leichtgängig, sie filtriert auch auf sehr schlechten Oberflächen Fahrbeahneinflüsse vollständig aus.
Das Fahrverhalten schließlich ist gekennzeichnet durch absolute Problemlosigkeit, durch stoischen Geradeauslauf bei hohem Tempo und satte Stabilität auch in sehr schnell gefahrenen Autobahnkurven. Von außen mag der große Mercedes durch seine Karosserieneigung spektakulär wirken, aber auf dem Fahrersitz beeinträchtigt sie nicht das dominante Gefühl von Sicherheit, das man hier selbst im Grenzbereich der Bodenhaftung genießt."
(Auto, Motor und Sport, 31.05.1991)
 


"Den Insassen wird auch im hektischen Großstadtverkehr klar, was es heißt, Stille zu hören."
(Welt am Sonntag, 12.05.1991)
 


"Durch das extrem geringe Geräuschniveau wird die Geschwindigkeit in der Tat unterschätzt. Nicht nur der ruhige Lauf des Motors trägt dazu bei, sondern auch die sorgfältige Geräuschdämmung Richtung Innenraum. Die Doppelverglasung der Seitenscheiben trägt ihren Teil dazu bei. Leises, sanftes Dahingleiten, verbunden mit kraftvoller Dynamik der Motoren und ungewöhnliche Handlichkeit trotz der stattlichen Abmessungen sind kennzeichnende Merkmale."
(Die Presse, Österreich, 05.04.1991)
 


"Sobald der [400] SEL fährt, geht alles spielend leicht. Dabei habe ich auf der Straße nie das Gefühl, in einem zwei Tonnen schweren, 5,21 Meter langen, 1,88 Meter breiten und 1,5 Meter hohen Auto zu fahren. Viele Mittelklasse-Limousinen sind schwerfälliger, durchpfeilen Kurven weniger behend und brauchen mehr Konzentration zu ihrer Bändigung."
(Sonntag Aktuell 42, 20.10.1992)
 


"Dieses Streben nach höchster Perfektion - und nicht nur das Schielen auf die Konkurrenz in München - war ein wesentlicher Grund dafür, dass die neue S-Klasse heute so dasteht - größer, schwerer, stärker, aber auch geräumiger, komfortabler und sicherer. Kritik wird ohnehin nur laut bei einem für die Belange von Ökologie und Ökonomie sensibel gewordenen deutschen Publikum, das aber nichts dabei findet, wenn nicht minder konsumfreudige Geländewagen als Einkaufsautos verwendet werden."
(Frankfurter Rundschau im Jahre 1991)
 


"Soll man der Marke mit dem Stern vorwerfen, dass sie das Produkt konstruiert hat, mit dem sie ihre Kundschaft zufriedenstellt? Und kann man dem Auto selbst vorwerfen, dass es die im Lastenheft geforderten Bedingungen nahezu perfekt erfüllt? Die neue S-Klasse wird innerhalb von Wochen auf Jahre hinweg ausverkauft sein."
(Süddeutsche Zeitung im Jahre 1991)
 


"Noch mehr Beinraum hinten, ein viel größerer Sitzkomfort im Fond, bessere Sitze auch vorn und ein bis dato kaum gekanntes Raumgefühl lassen keinen Zweifel, dass mit den gut fünf Metern Länge durchaus so etwas wie Raumökonomie entstanden ist."
(Auto, Motor und Sport 15, 27.07.1992)
 


Test 300 SE:
"Die Größe und das Gewicht der neuen S-Klasse ist fast schon zum Politikum geworden. Aber um der Wahrheit Ehre zu geben: Beim Fahren ist davon weniger als erwartet zu spüren. Es überrascht vielmehr, wie leicht und mühelos sich dieses mächtige Automobil selbst auf engen und kurvenreichen Landstraßen bewegen lässt.“
(Auto, Motor und Sport, Heft 12/1991)
 


"So die passive Sicherheit: Die Fahrgast-Zelle wurde bei Tests wie eine Nuss im Nussknacker zusammengedrückt, neue Entkoppelungs-Glieder begrenzen bei einem Frontal-Crash die Eindringtiefe des Lenkrades, der Fahrschemel legt sich wie ein Tresor vor die Zelle, im voll mit Technik "ausgegossenen" Motorraum kann sich trotzdem noch eine energieabsorbierende Faltarbeit programmiert abspielen. Die ab 1994 in den USA geforderten Belastungen bei Seitenaufpralltests werden heute schon unterschritten."
(auto touring, Österreich, 17.03.1992)
 


"Unterm Strich ist der 300 SE dennoch ein Auto, das angesichts des Gebotenem keinesfalls zu teuer erscheint. Er ist auch nicht unbedingt ein Wagen, der nach einem Chauffeur verlangt. Dazu macht das Fahren in ihm viel zuviel Spaß."
(mot, Heft 22, 11.10.1991)
 


Vergleichstest von Mercedes-Benz 600 SEC, BMW 850 CSi und Jaguar XJR-S: "So ist der Mercedes zwar nicht der König der Landstraße, dafür aber der unangefochtene Beherrscher des Fahrkomforts. Geräusch, Federung, Sitze, Klimatisierung, jeweils ein Optimum, summieren sich zu einem Komfortniveau weit über jenem der beiden Zwölfzylinder-Konkurrenten."
(Auto, Motor und Sport, Heft 3/1993)
 


Über den Mercedes-Benz 600 SEC:
„Ein ruhigeres Reisen kann man sich kaum vorstellen, selbst bei hohen Geschwindigkeiten singt nur der Wind ein leises Lied. Um den Motor zu hören, muß man schon kräftig beschleunigen, und das funktioniert bei der vorhandenen üppigen Kraft auch noch in Bereichen, in denen andere schon mit ihrem Latein längst am Ende sind.“
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, Deutschland, 16. März 1993)
 


Über den Mercedes-Benz 600 SEC:
"Eines Königs würdig (und auch fürstlich teuer) ist dieses S-Klasse Coupé, es ist genau das, was, zum Beispiel, König Ludwig II. fahren würde, wenn er heute noch lebte. Irgendwie ist der 600 SEC ein verrückter König von einem Auto, eine Mechanik-Metapher für Ludwigs Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee. Nun wäre es billig zu sagen, dass dieser Mercedes so groß wie ein Palast ist; sagen wir: Er ist so opulent, so unverwechselbar gestaltet, so innovativ konstruiert und so komfortabel wie einer von Ludwigs Prachtbauten. Und, anders als ein Schloss, ist der 600 SEC mobil – und schnell."
(Road & Track, USA, April 1993)
 


"Als mein Bio-Lehrer einst von urigen Mammuts erzählte, schloss er aus, dass sie je wiederkommen würden. Der Mann irrte. In automobiler Gestalt kehrten sie wieder. Niefers S-Klasse. Was ist schon alles über sie getuschelt, weitergesagt oder auch erfunden worden! Dabei kann man ein 600 SE Urteil eigentlich ganz kurz fassen: Superatuo. Zugegeben, seine Dimensionen passen nicht in einer Zeit, in der alles mit dem Kopf und nur weniges mit dem Bauch entschieden wird. Aber da ist ja eben auch die rein technische Seite eines 600 SE, und die muss selbst notorischen Miesmachern Bewunderung abringen - oder die Jungs sind auch sonst nicht mehr zu retten...
Die Fairness gebietet aber, auch einmal eine andere Rechnung aufzumachen: Aus 5987 ccm gewinnt der Zwölfzylinder bei 5200 U/min 300 kW (408 PS) und verbraucht - angenommen im Stadtverkehr - gute 20 Liter / 100 Kilometer. Ein wesentlich leichterer Kompaktwagen mit 1,5-Liter-Motor müsste rein rechnerisch 102 PS leisten, dürfte aber - wiederum in der Stadt - nur 5 Liter / 100 Kilometer beanspruchen. Wo gibt's denn den?
Beim 600 SE reduziert sich letztlich alles auf die Frage, ob es vernünftig ist, bei Anspruch und Aufwand heutzutage derartig in die vollen zu gehen. Die Antwort kommt oft schon, noch ehe für eine solche Grundsatzfrage Luft geholt wird: "nein".
Gegenüber solch spontaner Konsequenz wird so mancher Widerspruch anmelden, der die S-Klasse live erlebt hat. Denn: Muss es nicht zu jeder Zeit Autos geben, die Vorreiterrollen übernehmen und demonstrieren, was technisch inzwischen alles möglich ist? Sich über die peinlichen Peilstab-Helfer fürs Rückwärtsfahren zu amüsieren verliert schnell an Unterhaltungswert. Schließlich gibt es genug andere Autos, deren hinteres Ende vom Fahrersitz aus bestenfalls zu erfahren ist.
Manchmal scheint der Mensch eben dazu zu neigen, sich mit einer ganzen Wand aus Argumenten vor Verführungen zu schützen, denen er selbst nur zu gern erliegen würde. Raus mit der Sprache: Sagen Sie bloß, Sie würden sich keinen S-Klasse Wagen schenken lassen! Mein Gott, ich fände mich sogar mit einem 600 SE ab, wäre sein Handschuhfach gleich noch voller Scheine. Sie halten das für unverschämt? Ich sage Ihnen auf den Kopf zu: Sie kennen das Auto nicht! So groß ist diese Ablage bei ihm überhaupt nicht. Immer diese Fehlurteile!"
PS/Wolfram Riedel
(PS report, Ausgabe 32/92, 03.08.1992)
 


Umweltschutzpreis "Stratospheric Ozone Protection Award 1992"
Als einziger europäischer Autohersteller erhielt Mercedes-Benz diesen "Umweltschutz-Oscar" der amerikanischen Umweltschutzbehörde "Enviriomental Protection Agency". Damit wurde die S-Klasse als Wegbereiter für eine FCKW-freie Autozukunft gewürdigt.
 


Mercedes 300 SE: Sicherer Reisewagen mit jeder Menge Hochtechnologie:
"....Selbst im hektischen Großstadtverkehr gibt es für den 300 SE keine Probleme, zumal der Wendekreis mit knapp über zwölf Metern auch Rangieren nicht zum nervenaufreibenden Unterfangen werden lässt."
(Bonner Rundschau, 28.12.1991)
 


Goldenes Lenkrad, Klasse 3. - Mercedes 300 SE: Die Perfektion auf Rädern:
"...Hat man sich erst mit den Abmessungen vertraut gemacht, ist man verblüfft, wie angenehm und unproblematisch sich dieses Auto bedienen und fahren lässt."
(Bild am Sonntag, 17.11.1991)


Mercedes S-Klasse - Der Überflieger der Nation - Test 600 SEL:
"...Der größte Mercedes aller Zeiten sprengt fast alle Rahmen - und spätestens hier gab es Kritikpunkte an die Vorstandschefs für den Pkw-Bereich bei Mercedes-Benz. Ist die S-Klasse überhaupt noch zeitgemäß, mit ihrer Größe, der starken Motorisierung, dem hohen Durchschnittsverbrauch von über 20 Litern? Das neue "Schlachtschiff" ist eben kein Auto zum Brötchenholen, es ist vielmehr ein mobiler Arbeitsplatz für viele Menschen, so die Rechtfertigung. [...] Fazit: Die neue Mercedes S-Klasse ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Traumauto. Wer vom "Neuen" nicht begeistert ist, tut mir ein wenig leid. Der Stern leuchtet mit der neuen S-Klasse aus Stuttgart heller als je zuvor."
(Frankfurter Nachrichten, 14.11.1991)


Für Achtschwärmer - Vergleichstest Achtzylinder-Limousinen (400 SE):
"...Der Mercedes hat von allen die stabilste Karosserie, die sich auf schlechten Straßen am wenigsten verwindet. [...] Wenn die neue S-Klasse von Mercedes irgendwo Maßstäbe setzt, dann ist es im Komfort. Die Spitzenposition des 400 SE auf diesem Gebiet ist unangefochten."
(Auto Motor Sport, Nr. 13, 12.6.1992)


Star Performer Mercedes S-Class:
"Mercedes just upped the ante in the luxury car stakes - the new S-Class moves the ultimate level of automotitve engineering up to a higher plane - an in the process, establishes Mercedes clearly in the lead as the manufacturer of "the world's best motor car."
(Road and Track, Mai 1992)


Mercedes-Benz 500 SEL im Test:
„Bei einer Reisegeschwindigkeit von 110 km/h hat der 500 SEL die Ehre, das leiseste Fahrzeug zu sein, das wir je getestet haben – gerade mal 64 dBA [sind es]. Der Gemütsruhe dienlich sind Seitenfenster aus Doppelglas, mit zwischen den Scheiben eingeschlossener entfeuchteter Luft. Es heißt, dass das sowohl das Beschlagen verhindert wie auch Geräusche absorbiert und, nein, wie Mercedes uns versichert, kugelsicher ist [das Glas] nicht, wie wir manchmal angesichts der Dicke gefragt werden.“
(Road & Track, USA, Dezember 1991)


Aus der Automobilzeitschrift "Mot" (Oktober '98) in einem Nachruf auf die alte Mercedes S-Klasse:
"Von großen Motoren säuselnd vorangetrieben, liebt der schwere Wagen das Geläuf der Autobahn wie einst die Saurier die freie Steppe. In Bau- und anderen Engstellen aber nimmt das Rudel der Gölfe die Witterung des Leitbullen wieder auf; das ist der Fluch der 1,89 Breite!"


"Das Ende des guten Patriarchen. Sentimentaler Abschied: Die S-Klasse war immer besser als ihr Ruf" ein Nachruf von Wolfgang Peters, in dem es unter anderem heißt: "Denn kein anderes Auto bot höheren Fahr- und Federungskomfort, und kein anderer Wagen in dieser Größenkategorie ließ sich ähnlich sicher und gleichzeitig agil bewegen. Die S-Klasse war ein Riese, dem man das Tanzen auf den Zehenspitzen beigebracht hatte. [...] Die neue S-Klasse wird ja schlanker und ranker: Uns fehlt der Dicke schon jetzt."
(Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 25.08.1998)

 

Stand: 20.02.2013